Europawahlen: Watzlawick-Ehrenring-Preisträgerin Ulrike Guérot im City Science Talk

Vehemente Proponentin von Vereinigten Staaten Europas – „Innovativ und nicht angenehm”

Am 14. Oktober 2019 erhält die deutsche Politikwissenschafterin und Publizistin Ulrike Guérot anlässlich einer Sonderveranstaltung der „Wiener Vorlesungen“ den Paul-Watzlwick-Ehrenring der Ärztekammer für Wien. Mit Guérot hat Elisabeth Nöstlinger-Jochum, eine der Jurorinnen des Paul-Watzlawick-Eherings, im Rahmen eines City Science Talk von Ö1 im Ringturm über Europa und die anstehenden Europawahlen gesprochen. Die Diskussion wird am 29. Mai 2019 um 21.00 Uhr auf Ö1 ausgestrahlt. Mehr: Ö1 CityScienceTalk

Guérot steht für die Idee von Vereinigten Staaten Europas. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen über Europa verfasst und unter anderem ein gemeinsames Manifest mit dem Schriftsteller Robert Menasse, das sogenannte „Balcony Project“, verfasst – ein Aufruf von mehr als Hundert Künstlern und Wissenschaftern für ein gemeinsames Europa.

Für den Jury-Vorsitzenden des Paul-Watzlawick-Ehrenrings, Erhard Busek, ist Guérot „ein Exemplar einer akademischen Lehrerin, von der es mehr geben müsste. Sie ist engagiert, innovativ und – im besten Sinn des Wortes – nicht angenehm. Ihr geht es nicht um Rückblick, sondern um die Zukunft. Sie weiß mit Medien umzugehen und ist orientiert auf Bildung für Gegenwart und Zukunft“.

„Mit Ulrike Guérot wird eine der profiliertesten europäischen Politikwissenschafterinnen gewürdigt. Ihre wissenschaftliche Arbeit macht uns klar, dass ‚Europa‘ nicht in Routine erstarren darf, sondern durch demokratische Weiterentwicklung für jede Generation neu erfahrbar werden muss. Hier setzt auch ihr politisches Engagement für eine Europäische Republik an, das die dringend erforderliche Debatte über die Zukunft Europas mit Vehemenz vorantreibt“, ergänzt Christoph Thun-Hohenstein, wie Nöstlinger-Jochum einer der Juroren des Ehrenrings.

„Vom verbindlichen Humanismus geprägt“

Mit dem Paul-Watzlawick-Ehrenring will die Ärztekammer eine Persönlichkeit ehren, die in ihrem Werk und ihrer Publikation interdisziplinär vorgeht und von einem verbindlichen Humanismus geprägt ist. „Mit dem Paul-Watzlawick-Ehrenring wollen wir ein Signal setzen“, so der Präsident der Ärztekammer für Wien, Thomas Szekeres, „dass Wissenschaften miteinander kommunizieren müssen, die Wege der eignen Sprache überwinden und gemeinsam an einem anderen Weltbild arbeiten sollen. Das gilt auch für die Medizin.“

Der Paul-Watzlawick-Ehrenring wird 2019 zum bereits zehnten Mal verliehen. Die bisherigen Preisträger waren Peter L. Berger, Aleida Assmann, Rüdiger Safranski, die bereits verstorbenen Friedrich Achleitner und Walter Thirring, Ruth Klüger, Konrad Paul Liessmann, Franz Schuh sowie Hartmut Rosa.

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