Ärztekammer ehrt damit einen der führenden zeitgenössischen Soziologen im deutschen Sprachraum – „Die Unendlichkeit der Möbiusschleife“
Rosa sagte in einer ersten Stellungnahme: „Die Verleihung des Paul Watzlawick Ehrenrings ist mir eine große Freude und eine wirkliche Ehre. Tatsächlich sehe ich eine enge Verwandtschaft zwischen Watzlawicks Denken und meinem eigenen Versuch, subjektive Erfahrungen ebenso wie soziale Phänomene aus der Natur und Struktur von Beziehungen zu erklären und auf diese Weise Psychologie und Soziologie zu verbinden.“
Was Rosa aber ebenso freut ist die Materialität des Rings selbst: „Er symbolisiert ein Möbiusband, und dieses Symbol benutzen wir in meinem Arbeitsbereich, um das Verhältnis von Sozialität und Materialität, oder von Natur und Kultur, zu veranschaulichen.“
Rosa wurde 1965 in Lörrach, einer Kreisstadt im Südwesten Baden-Württembergs, geboren. Er ist derzeit Direktor des Max-Weber-Kollegs der Universität Erfurt und Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Einer der renommiertesten Wissenschafts-Awards
Der Paul Watzlawick Ehrenring zählt heute zu den renommiertesten Wissenschafts-Awards. Er ist eine Hommage an den großen österreichischen Sprachwissenschafter und Psychologen Paul Watzlawick, Begründer des Konstruktivismus und Autor von zahlreichen Bestellern wie die „Anleitung zum Unglücklichsein“ oder „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“.
„Wir sind stolz, dass wir mit Harmut Rosa einen Ehrenpreisträger auswählt haben, der die Grundgedanken von Paul Watzlawick neu interpretiert und seine kritische Sicht der Wirklichkeit transponiert. So gesehen sind Resonanzen auch ein Echo auf Watzlawicks Wirklichkeit“, kommentiert der Vorsitzende des Kuratoriums, Hubert Christian Ehalt.
Vorsitzender der Jury, Erhard Busek: „Hartmut Rosa zählt für mich zu den spannendsten, begabtesten Wissenschaftern der Gegenwart.“
Verleihung am 19. September 2018
Der Paul Watzlawick Ring wird mittlerweile bereits zum achten Mal vergeben. Bisherige Preisträger waren Peter L. Berger (2008), Aleida Assman (2009), Rüdiger Safranski (2010), Friedrich Achleitner (2011), Walter Thirring (2013), Ruth Klüger (2015), Konrad Paul Liessmann (2016) und Franz Schuh (2017). 2017 erhielt die ungarische Philosophin Àgnes Heller zudem einen Ehrenpreis für ihr Lebenswerk.
Harmut Rosa wird den Ehrenring im Rahmen einer Veranstaltung mit der Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am 19. September 2018 entgegennehmen. „Die Ärztekammer will mit diesem Ring und der Auszeichnung dokumentieren, wie wichtig uns der Blick nach außen und der Dialog mit anderen Wissenschaften ist“, so Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.